Stabsarbeit im Notfallmanagement - Psychologische Aspekte

Bei Notfällen und Krisen in hochtechnisierten Betrieben zeigt sich immer wieder, dass der Faktor Mensch eine entscheidende Bedeutung für eine erfolgreiche Notfall- und Krisenbewältigung spielt. Hohe Verantwortung, Informationsdefizite und das Treffen von Entscheidungen unter Zeitdruck stellen Belastungen in diesen Situationen dar. Diese Belastungen können wiederum Stressreaktionen, eingeschränkte Informations- verarbeitung und somit Fehler zur Folge haben, die einer effektiven Notfall- und Krisenbewältigung entgegenstehen.

Bild Stabsarbeit im Notfallmanagement - Psychologische Aspekte

Die Teilnehmer können in dem Training …

  • persönliche Ressourcen und Optimierungsbedarfe bei der Stabsarbeit in Notfall- und Krisensituationen reflektieren,
  • Techniken zur effektiven Informationsvisualisierung und -verarbeitung, Entscheidungsvorbereitung und Entscheidungsfindung in der Gruppe erlernen,
  • Techniken zur Führung und Steuerung eines Problemlöseprozesses anhand eines Regelkreises erlernen,
  • die erlernten Methoden und Techniken in einem Planspiel erproben und anschließend reflektieren und
  • Maßnahmen zur Optimierung des individuellen und organisationalen Notfall- und Krisenmanagements ableiten.


Wie wir dabei vorgehen …

  • Im ersten Abschnitt stellen sich die Teilnehmer den Herausforderungen des Planspiels zur Entscheidungsfindung in Krisensituationen (PEK). In diesem Szenario werden verschiedene relevante Problemkonstellationen in der Stabsarbeit simuliert. Die Teilnehmer erleben, wie sie auf Zielkonflikte, Informationsüberschuss und -defizit, Kommunikationsbarrieren etc. reagieren. Anschließend werden die individuellen Ressourcen und Optimierungspotenziale reflektiert.
  • Der Fokus des zweiten Abschnitts liegt auf der Vermittlung grundlegender Techniken und Methoden zur effektiven Bewältigung von Entscheidungsprozessen im Stab – unabhängig von spezifischen Rollen und Strukturen Ihres Notfall- und Krisenmanagements. Mit kurzen Inputs, Filmen, Kleingruppenarbeiten und Übungen werden die folgenden Themen erarbeitet: gemeinsame mentale Modelle sicherstellen, systematisches Problemlösen, Entscheidungsfindung und Gruppenprozesse, Steuerung von Entscheidungsprozessen (anhand eines Regelkreises), Kommunikation in kritischen Situationen bzw. im Krisenstab und Stabsorganisation, -prozesse und -führung.
  • In dem dritten Abschnitt gilt es, die erlernten Methoden und Techniken in einem zweiten Planspiel anzuwenden und einzuüben. In der anschließenden Auswertung werden die Stärken und Schwächen der Stabsarbeit in Bezug auf das Team und den Einzelnen herausgearbeitet und individuelle Entwicklungsmaßnahmen erarbeitet. Abschließend werden die nächsten Schritte für die Weiterentwicklung des Notfall- und Krisenmanagements in den jeweiligen Organisationen diskutiert.


Wer von dem Training profitiert …

Das Training richtet sich an Führungskräfte im Notfall- und Krisenmanagement, Leiter und Mitglieder in Krisenstäben, Leiter von Werkfeuerwehren, Behördenvertreter, Kreisbrandräte und -inspektoren.


Weitere Infos sowie das Anmeldeformular für unser frei ausgeschriebenes Training 2021 finden Sie hier.



Worauf wir uns beziehen …

  • Badke-Schaub, P., Hofinger, G., Lauche, K. (2012). Human Factors. Psychologie sicheren Handelns in Risikobranchen. Berlin, Heidelberg: Springer.
  • Buerschaper, C., Starke, S. (2008). Führung und Teamarbeit in kritischen Situationen. Frankfurt: Verlag für Polizeiwissenschaft.
  • Gigerenzer, G. (2013). Risiko - Wie man die richtigen Entscheidungen trifft. München: Bertelsmann.
  • Hofinger, g. & Heimann, R. (2016). Handbuch Stabsarbeit - Führungs- und Krisenstäbe in Einsatzorganisationen, Behörden und Unternehmen. Berlin, Heidelberg: Springer.
  • Klein, G. (2003). Natürliche Entscheidungsprozesse. Über die „Quellen der Macht“, die unsere Entscheidungen lenken. Paderborn: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung.
  • Mohammed, S., Ferzandi, L., Hamilton, K. (2010). Metaphor no more: A 15-year review of the team mental model construct. Journal of Management, 36 (4), 876-910.
  • Obermeier, O.-P. (1999). Die Kunst der Risikokommunikation. Über Risiko, Kommunikation und Themenmanagement. München: Gerling Akademie Verlag.
  • Pfister, A., Lippman, E. & Beutter, C. (2019). Problemlösen und Entscheiden. In E. Lippmann & U. Jörg (Hrsg.), Handbuch Angewandte Psychologie für Führungskräfte - Führungskompetenz und Führungswissen (S. 239-324). Berlin: Springer.
  • Schulz-Hardt, S. (1997). Realitätsflucht in Entscheidungsprozessen. Von Groupthink zum Entscheidungsautismus. Bern: Verlag Hans Huber.
  • Thießen, A. (2013). Handbuch Krisenmanagement. Wiesbaden: Springer Fachmedien.
  • Van Dick, R. & West, M. A. (2005). Teamwork, Teamdiagnose, Teamentwicklung. Göttingen: Hogrefe.
  • Von der Weth, R. (2001). Management der Komplexität. Ressourcenorientiertes Handeln in der Praxis. Bern: Verlag Hans Huber. 

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